Ciao Sal, até janeiro!

Huhu ihr Lieben,
mein letzter Tag auf Sal ist angebrochen und ich bin extra früh aufgestanden, umso viel wie möglich von dem Tag zu haben. Meine Sachen sind zum Großteil gepackt, der Rest kommt dann heute Abend bzw. morgen früh. Ich kann immer noch nicht glauben, dass fast drei Monate so schnell vorbei sein können und bisher kann ich mich mit dem Gedanken wieder in Deutschland zu sein nicht wirklich anfreunden.
In meinen letzten zwei Wochen habe ich viel unternommen, unter anderem habe ich surfen gelernt. Leider konnte ich nur drei von vier Stunden machen, da mein Immunsystem mich mal wieder im Stich gelassen hat und ich eine Mittelohrentzündung bekam. (Ich war ja davon überzeugt, dass ich mir alle Knochen breche, also ist das immer noch besser :D) 
Aber wenn ich im Januar wieder hier bin, mache ich auf jeden Fall weiter! Am Sonntag haben Veronica und ich unseren letzten gemeinsamen, freien Sonntag genutzt um am Pool und am Strand die Seele baumeln zu lassen und haben unglaublich viele Fotos gemacht (ich glaube es sind um die 180 Stück, wir waren dann doch ein bisschen übereifrig..)

Ich habe hier unglaublich tolle und nette Menschen kennen gelernt und es wird mir total schwer fallen mich heute Abend von allen zu verabschieden. Meinen letzten Arbeitstag hatte ich gestern auch schon. Es ist komisch, von hier fortzugehen, da ich mich hier wie zu Hause fühle, obwohl sich mein richtiges zu Hause gerade überhaupt nicht heimisch anfühlt. Das Meer, die Leute, die gesamte Mentalität wird mir unglaublich fehlen und ich kann mir noch gar nicht vorstellen, dass Veronica und ich am Samstag nicht unsere übliche Runde Calemabar - VIP - und Pirata bis früh um sechs drehen werden!
Trotz aller Höhen und Tiefen die ich hier mitgemacht habe, bin ich super froh, diese ganzen Erfahrungen zu sammeln und es wird mich definitiv weiter bringen. Jetzt heißt es erstmal nicht allzu traurig sein und den letzten Tag in der Sonne genießen. Veronica arbeitet Gott sei Dank am Flughafen, deshalb haben wir da morgen Zeit für unseren Abschied.

Aber zum Glück ist das hier kein Abschied auf lange Zeit, in genau 100 Tagen befinde ich mich ungefähr schon wieder im Landeanflug auf Boa Vista, und danach ist es ungefähr noch eine Stunde bis nach Sal - die Insel wird mich also nicht allzu schnell los!
Ein letztes Mal liebe Grüße von der Insel und bis bald.

Lange nichts mehr gehört

Huhu ihr Lieben,

tut mir leid, dass ich so lange nichts mehr posten konnte, aber ich hatte die letzte Woche ziemlich Stress hier. Ganz kurz gesagt: ich habe einen neuen Job und war zwischenzeitlich Dauergast auf der Polizeistation und im Krankenhaus, aber darauf will ich nicht näher eingehen.

Ich verbringe meine Tage jetzt also lesend am Strand und gehe abends arbeiten, was ich persönlich super angenehm finde! Aber deshalb gibt es nicht besonders viel zu erzählen..

Heute Morgen ist mir dann mit Schrecken bewusst geworden, dass ich in genau zwei Wochen wahrscheinlich gerade panisch durch mein Apartment rennen werde um die letzten Sachen zusammenzupacken und mich dann auf den Weg zum Flughafen mache. Wie schnell die Zeit doch vergeht..
In Deutschland freue ich mich schon unglaublich darauf meine Mama und meine Freunde wieder zu sehen und endlich wieder Kartoffeln zu essen, die nicht in Pommesform sein werden. (Ja und irgendwie auch auf mein nicht-limitiertes W-Lan)
Trotzdem gibt es auch einige Dinge, die definitiv für mich wieder anders sein werden und ich weiß noch nicht, ob ich mich darüber freuen kann:

- es gibt wieder richtige Gehwege und mitten auf der Straße laufen kann ziemlich gefährlich werden
- meine Kleider, kurzen Hosen und T-Shirts können sofort in den Schrank gepackt werden und bleiben dort auch die nächsten paar Monate unangetastet
- sich einfach nur noch eine halbe Stunde vor / nach Arbeit in die Sonne legen klappt nicht
- Preise können nicht verhandelt werden
- zwei- bis dreimal Taxifahren am Tag ist nicht drin, und vor allem kann man Taxis nicht einfach heranwinken
- es hat keine Eisdiele nachts auf
- wenn ich an Geschäften vorbeilaufe ruft keiner "Hey, how are you, where are you from?"
- anstatt zu den Geräuschen des atlantischen Ozeans, werde ich wieder zu Autogeräuschen einschlafen
- bis zum Strand sind es mehrere hundert Kilometer und nicht mehr nur zwanzig Meter
- alle Leute verstehen mich, wenn ich Deutsch rede
- das Nachtleben in der richtigen Disko beginnt vor 3 Uhr
- Zigaretten sind wieder extrem teuer und in Restaurants und Bars darf ich nicht drinnen rauchen

Tja, mal schauen wie ich damit zurecht komme... Gerade bin ich in einem Zwiespalt, natürlich möchte ich gerne wieder nach Hause und alle dort wiedersehen, aber auf der anderen Seite möchte ich echt hier nicht weg.. Am besten einfach alle in die Koffer packen und mit nach Sal nehmen, das wäre perfekt!

Heute gehe ich übrigens für meine Lieben zu Hause ein paar Mitbringsel kaufen und, da ich die Vormittage ja frei habe, überlege ob ich vielleicht einen Surfkurs machen sollte, denn gerade ist eigentlich das perfekte Wetter zum lernen - nicht zu viel Wind und nicht zu wenig. Falls das klappt, drückt mir die Daumen, denn für einen Tollpatsch wie mich, der es schafft auf einer geraden und asphaltierten Straße zu stolpern, wird das sehr aufregend und amüsant werden.

Sonnige Grüße von der Insel und bis bald.